Erinnerungswerkstatt Geliebte Gaby

Ausstellung „Geliebte Gabi“

Ein Mädchen aus dem Allgäu – ermordet in Auschwitz

Im Juni 1937 ist Gabi drei Wochen alt, als ihre Mutter sie zu Pflegeeltern auf einen Bauernhof im Allgäu bringt. Gabi ist das uneheliche Kind der katholisch getauften Jüdin, Lotte Eckart, und wird von ihren Pflegeeltern liebevoll angenommen. Ihre Mutter besucht Gabi so oft wie möglich. Vergebens bemüht sich Gabis Mutter mit Hilfe einer Empfehlung von Kardinal Faulhaber um eine Ausreise nach Amerika.

1941 wird Gabis Mutter auf Befehl der Gestapo verhaftet, in das KZ Ravensbrück überstellt und Mitte 1942 als Jüdin in der NS-Tötungsanstalt Bernburg durch Kohlenmonoxid ermordet.

Gabi ist nun „Waise jüdischer Abstammung“ und wird Anfang 1943 aus ihrer Pflegefamilie herausgeholt und kurz vor ihrem sechsten Geburtstag nach Auschwitz deportiert und dort vergast.

Die Ausstellung, die der Autor Leo Hiemer zusammengestellt hat, zeigt neben vielen Fotos und Briefen Alltagsgegenstände und geliebte Spielsachen aus Gabis Kindheit im beschaulichen Allgäu.

Gabis kurze Lebensgeschichte zeichnet beispielhaft das Schicksal von weit mehr als 1,5 Millionen Kindern auf, die aufgrund der NS-Ideologie als Volksschädlinge eingestuft wurden.

Gemeinsam mit interessierten und geladenen Gästen wird am 30. Oktober 2024 die Ausstellung über Gabis kurzes Leben eröffnet. Weitere Veranstaltungen begleiten die Ausstellung:

  • 5. November: „Die Jüdin und der Kardinal“, Autor Leo Hiemer liest aus seinem Theaterstück über Gabis Mutter.
  • 12. November: „Leni … muss fort“, Filmvorführung mit Leo Hiemer und anschließendem Publikumsgespräch
  • 19. November: Bücherlesung und Diskussion mit Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Kurt Idricovic (Buchladen)

Die Ausstellung ist vom 30. Oktober bis zum 23. November 2024 im 1. Stock der Stadtbücherei Augsburg zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

Projektträger


Erinnerungswerkstatt Augsburg
Webseite: erinnerungswerkstatt-augsburg.de